Beton ist das weltweit am häufigsten verwendete Material. Es ist stark, langlebig und vielseitig und kann in fast jede Form gebracht werden. Dies macht es zu einem idealen Material für den Bau von Fundamenten, Fahrbahnen, Brücken, Tunneln, Dämmen, Wolkenkratzern und mehr.
Aber Beton ist nicht unempfindlich gegen die Elemente. Eine der größten Herausforderungen für Betonkonstruktionen ist heute das Eindringen von Feuchtigkeit. Wasserschäden können Schäden und Korrosion durch Laugen, Salze und Säuren umfassen. Es kann auch das Wachstum von giftigem Schimmel und Mehltau fördern, was die gesamte Struktur gefährdet.
Der beste Weg, um das Eindringen von Wasser zu verhindern, besteht darin, Betonkonstruktionen durch ein Verfahren zu schützen, das als Bauwerksabdichtung bekannt ist. Bauwerksabdichtungen werden hauptsächlich mit Kellern und unterirdischen Bauwerken in Verbindung gebracht, können jedoch sowohl im Innen- als auch im Außenbereich sowie im ober- oder unterirdischen Bereich eingesetzt werden. Der Prozess beginnt in der Regel mit einer gründlichen Analyse der Baustelle, der verwendeten Materialien und der wahrscheinlich anzutreffenden Bedingungen. Die Ingenieure entwickeln dann einen spezifischen Plan, damit die betreffende Struktur von Wasser unberührt bleibt oder dem Eindringen von Wasser über eine Reihe sorgfältig definierter Spezifikationen widerstehen kann.
Ein wichtiger Teil des Plans erfordert die Auswahl einer geeigneten Abdichtungslösung. Es gibt eine Reihe von Lösungen, aber hier sehen wir drei der gebräuchlichsten.
Bituminöse Materialien — Bitumen, auch als Asphalt bekannt, ist eine Mischung aus organischen Flüssigkeiten, die stark klebrig, viskos und wasserfest sind. Bei der Anwendung auf Bauwerke, insbesondere auf Gebäudedächern, können sie eine wirksame Wasserbarriere darstellen. Sie können auch mit Polymeren angereichert werden, um die Trocknungszeiten zu verkürzen und die Beständigkeit gegen hydraulischen Druck zu erhöhen. Bitumen hat aber auch mehrere Nachteile. So verkürzt beispielsweise extreme Hitze und UV-Strahlung die Lebensdauer von Bitumenabdichtungssystemen drastisch.
Flüssige Abdichtungsbahnen — Flüssigmembranen sind Systeme auf Polymerbasis, die von Hand, mit Rolle oder Kelle oder durch Spritzen auf exponierte Oberflächen aufgetragen werden. Sie bieten eine Reihe von Vorteilen, wie z. B. ihre einfache Anwendung und ihre Flexibilität, sich bei Temperaturänderungen auszudehnen und zusammenzuziehen. Der größte Vorteil von Flüssigmembranen besteht jedoch darin, dass sie zu einer nahtlosen gummiartigen Beschichtung ohne Nähte oder Fugen aushärten, die das Eindringen von Wasser ermöglichen.
Zementäre Beschichtungen — Zementhaltige Beschichtungen beruhen, wie der Name schon sagt, auf zementbasierten Beschichtungen, um eine wasserdichte Barriere bereitzustellen. Diese Systeme kombinieren Portlandzement mit einem Imprägniermittel, typischerweise einem synthetischen Emulsionspolymer. Sie können hinter Fliesen, über Mauerausbesserungen und auf Betonoberflächen angebracht werden. Zementhaltige Beschichtungen sind beliebt, weil sie einfach aufzutragen sind, atmungsaktive Barrieren bilden und eine hervorragende Haftfestigkeit bieten. Außerdem funktionieren sie sowohl in über- als auch unterirdischen Anwendungen gleichermaßen gut.
Zementäre Beschichtungen können entweder nach der Oberfläche, auf die sie aufgetragen werden, oder nach der Anzahl der im System verwendeten Komponenten klassifiziert werden. In der erstgenannten Kategorie können zementhaltige Beschichtungen Beton- und Mauerwerksoberflächen positiv und negativ abdichten. Eine positivseitige Oberfläche bezieht sich auf die Oberfläche, die einem positiven hydrostatischen Druck ausgesetzt ist – d. h. das Wasser drückt die Barriere gegen die Struktur. Eine negativseitige Oberfläche ist genau das Gegenteil – d. h. das Wasser versucht, die Barriere von der Struktur wegzuziehen. Bei einem Fundament wäre die positive Seite beispielsweise die dem Boden am nächsten liegende Außenfläche. Die negative Seitenfläche wäre die Innenfläche der Kellerwand. Zementäre Beschichtungen können auch als 1K- (Einkomponenten-) oder 2K- (Zweikomponenten-) Systeme klassifiziert werden.
In 1K-Systemen wird ein dispergierbares Pulver mit einer Art hydraulischem Bindemittel (meistens Portlandzement), gut sortiertem Sand oder anderen Zuschlagstoffen und verschiedenen Pulverzusätzen gemischt. Diese Mischung wird vom Hersteller vorgefertigt geliefert und vor dem Auftragen auf der Baustelle mit Wasser vermischt. Nach dem Mischen kann das zementäre Material gebürstet, gespachtelt oder auf Oberflächen gesprüht werden. Dadurch sind 1K-Systeme sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich extrem einfach und komfortabel zu bedienen. Die meisten Formulierungen sind beständig gegen negativen hydrostatischen Druck und eignen sich daher ideal für die Innenabdichtung von unterirdischen Grundmauern.
In 2K-Systemen gibt es zwei vorgemischte Komponenten. Die Pulverkomponente enthält hauptsächlich Quarzsand, Zement und verschiedene Zusätze, darunter Verdicker und Hydrophobierungsmittel. Die flüssige Komponente besteht hauptsächlich aus einer speziell entwickelten Polymerdispersion mit ausgezeichneter Zementverträglichkeit. Wie 1K-Systeme können auch 2K-Systeme auf horizontale oder vertikale Flächen gebürstet, gespachtelt oder gesprüht werden und gelten daher ebenfalls als einfache und komfortable Abdichtungslösungen.
Synthetische Emulsionspolymere sind ideal für 2K-Zementabdichtungsbahnen. Sie bieten eine robuste, aber flexible/elastomere Membran, die sowohl für die positiv- als auch für die negativseitige Abdichtung von Beton- und Mauerwerkoberflächen im Innen- und Außenbereich geeignet ist. Die Elastizität des Materials verhindert ein Schrumpfen und verbessert seine rissüberbrückenden Eigenschaften. Tatsächlich bildet es eine so genannte zähe Haftung – eine vollständig haftende monolithische, nahtlose, gummiartige Membran, die auf vielen verschiedenen Oberflächen haften kann. Und 2K-Latex-Membranen liefern all dies, während sie den Beton trotzdem atmen lassen und APEO- und VOC-frei bleiben.
Aus all diesen Gründen sind 2K-Zementsysteme hervorragende Abdichtungslösungen für alle Nassbereiche wie Badezimmer, Schwimmbäder, Terrassen, Küchen, Wassertanks und Balkone. Sie eignen sich auch für Garagenplatten, Kellerwände und in Industrieumgebungen für Versorgungsleitungen, unterirdische Tunnel, Flachdächer und Lagertanks und Reservoirs